Biografie

Paul Van Nevel

Stand: Juli 2023

Paul Van Nevel ist Künstlerischer Leiter des Huelgas Ensembles, das er 1971 als Erweiterung seiner Tätigkeit an der Schola Cantorum Basiliensis gründete. Er gilt als Pionier der europäischen Polyphonie vom Mittelalter bis zur Renaissance und steht für eine interdisziplinäre Annäherung an Originalquellen unter Berücksichtigung des Zeitgeistes. Seine Suche nach unbekannten Werken gilt besonders den vergessenen Schätzen der franko-flämischen Polyphonie, dabei überraschen seine Programme mit originellen Perspektiven.

Paul Van Nevel war Gastdozent am Sweelinck Konservatorium in Amsterdam, an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, am Atelier de musique ancienne des Conservatoire de Musique de Genève und ist seit 30 Jahren Gastdirigent des Nederlands Kamerkoor.

Als Autor tritt Paul Van Nevel ebenfalls in Erscheinung, so verfasste er eine Monografie über Johannes Ciconia und ein Werk über Nicolas Gombert und veröffentlichte Transkriptionen von Renaissancemusik bei Bärenreiter. Darüber hinaus beschrieb er in einem Buch über Lissabon seine 30-jährige Beziehung zu dieser Stadt. 2018 erschien sein Buch The Landscape of the Polyphonists über die Franko-flämische Schule, für das er 2019 vom Komitee für Französisch-Flandern mit dem Luc Verbekeprijs ausgezeichnet wurde.

Paul Van Nevel erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter der „In honorem“ der Académie Charles Cros (1994), der CHOC du Monde de la Musique, der Edison Musikpreis, der Cannes Classical Award, mehrere Caecilia-Preise der belgischen Musikpresse, der Preis der deutschen Schallplattenkritik sowie mehrmals der Diapason d’Or und der ECHO Klassik.

Seine Aufnahmen The Eton Choirbook (Sony Classical, 2012) und La Oreja de Zurbarán (Cypres Records, 2014) wurden von der ausländischen Presse gelobt. Für Les Trésors de Claude Le Jeune (Sony Classical) erhielt er 2014 und für Wolfgang Rihms ET LUX (ECM) 2015 den Diapason d’Or. Zu den jüngsten Auszeichnungen mit dem Huelgas Ensemble zählen 2017 der Choc der Zeitschrift Classica sowie der Preis der deutschen Schallplattenkritik für die CD-Einspielung The Mirror of Monteverdi, der OPUS Klassik 2019 für die Operneinspielung von Francesca Caccinis La liberazione di Ruggiero dall’isola d’Alcina sowie im Oktober 2022 der Choc de Classica für die CD-Einspielung The Landscape of the Polyphonists und der OPUS Klassik „Ensemble des Jahres“ für En Albion.

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