Kirill Serebrennikov
Regisseur

Kirill Serebrennikov wurde 1969 in Rostow am Don, Russland, geboren. Während des Studiums an der Universität seiner Heimatstadt begann er, als Theater-, Opern-, Film- und Fernsehregisseur sowie als Kostümbildner zu arbeiten. Von 2006 bis 2015 war er einer der künstlerischen Leiter der Territory Festival School in Moskau. 2011 gründete er dort das experimentelle Werkstatt-Projekt PLATFORM und leitete es bis 2014. Gemeinsam mit Absolvent·innen seiner Regie- und Schauspielklasse an der Moscow Art Theatre School gründete Kirill Serebrennikov 2012 die Kompanie Studio Seven, die später zum Kernteam des Avantgardetheaters Gogol-Center wurde, dessen Künstlerischer Leiter Serebrennikov von 2012 bis 2021 war.
Er führte Regie bei zahlreichen Produktionen an renommierten Schauspielhäusern, darunter das Moscow Art Theatre, das Puschkin- und das Sovremennik-Theater in Moskau, das Lettische Nationaltheater in Riga, das Deutsche Theater Berlin und das Thalia Theater in Hamburg. Seine Operninszenierungen waren an bedeutenden Häusern wie dem Mariinski-Theater in Sankt Petersburg, dem Bolschoi-Theater in Moskau, der Komischen Oper Berlin, der Staatsoper Stuttgart, dem Opernhaus Zürich, der Staatsoper Hamburg, der Wiener Staatsoper, der Bayerischen Staatsoper, der Niederländischen Nationaloper in Amsterdam und der Opéra national de Paris zu sehen. Als Regisseur, Bühnenbildner und Librettist schuf er am Bolschoi-Theater in Moskau außerdem zwei viel beachtete Ballettproduktionen: A Hero of Our Time (2015) und Nurejew (2018).
Mehrere Jahre in Folge waren Kirill Serebrennikovs Produktionen beim Festival d’Avignon, Frankreich, zu sehen. 2019 wurde er von diesem Festival zu einem Auftragswerk eingeladen; die daraus entstandene Produktion Outside wurde von französischen Kritikern als beste ausländische Aufführung des Jahres gefeiert. 2022 eröffnete seine Inszenierung Der schwarze Mönch nach Tschechow, die zu Beginn des Jahres am Thalia Theater uraufgeführt worden war, das Festival d’Avignon.
Auch das Filmschaffen von Kirill Serebrennikov findet große Beachtung. Zu seiner Filmografie zählen bemerkenswerte Titel wie Playing the Victim (2006), Bed Stories (2003), Yuri’s Day (2008), A Prawn’s Kiss (2009), Betrayal (2012), The Student (2016), Leto (2018), After Leto (2018), Petrov’s Flu (Petrow hat Fieber, 2021), Tchaikovsky’s Wife (2022) und Limonov: The Ballad (2024). Playing the Victim erhielt 2006 den Hauptpreis beim Internationalen Filmfestival in Rom, Yuri’s Day wurde mit Preisen beim Locarno Film Festival und beim Internationalen Filmfestival Warschau bedacht. The Student wurde beim Filmfestival in Cannes 2016 gezeigt; The Swallow, Mysteries of the Storm und The Diary of a Murderer wurden zu den Filmfestivals in Rom, Locarno und Venedig eingeladen und für den Goldenen Löwen und den Grand Prix of Kinotavr in Sotschi nominiert. Zuletzt feierte im Mai 2025 sein Film Das Verschwinden des Josef Mengele in Cannes Premiere.
Auch für seine Bühnenarbeiten wurde Kirill Serebrennikov vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Stanislawski-Preis (2005), dem begehrten russischen Theaterpreis Goldene Maske und dem Prix Benois de la Danse für das Ballett Nurejew, mit der Goldenen Maske für Puschkins Kleine Tragödien am Gogol-Center und mit dem russischen Fernsehpreis TEFI (2005). 2017 erhielt er den Europäischen Theaterpreis für Neue Realitäten und 2019 den Theaterpreis Hamburg – Rolf Mares. 2018 wurde Kirill Serebrennikov zum Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres und 2023 zum Chevalier de l’Ordre national de la Légion d’honneur ernannt.
Mit dem Beginn des Angriffskriegs in der Ukraine verließ Kirill Serebrennikov Russland; er lebt seither in Deutschland. 2023 gründete er seine Theaterkompanie Kirill & Friends mit Sitz in Berlin.
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