Branko Samarovski
Schauspieler

Branko Samarovski wurde in Zemun, einem heutigen Stadtbezirk Belgrads, geboren. Mit 14 Jahren begann er eine Schlosserlehre in Salzburg. Neben seiner Arbeit als Schlossergeselle durfte er unter dem Hochaltar der Vorstadtkirche St. Elisabeth, damals Elisabethbühne, heute Schauspielhaus Salzburg, seine ersten Theaterschritte machen. Er nahm privat Schauspielunterricht und studierte schließlich Schauspiel am Mozarteum Salzburg. Sein erstes und einziges Vorsprechen brachte ihn 1966 für fünf Jahre an die Vereinigten Bühnen Graz.
Nach einer kurzen Station in Darmstadt kam er 1972 an das Staatstheater Stuttgart, wo er ab 1974 zu Claus Peymanns Ensemble gehörte. Mit Claus Peymann ging er 1979 an das Schauspielhaus Bochum. 1985 wurde er an die Schaubühne Berlin engagiert. Er arbeitete u.a. mit Peter Stein, Alfred Kirchner, Luc Bondy, Bob Wilson, George Tabori, Jürgen Gosch, Andrea Breth, Andrzej Wajda und Frank Castorf.
Seit 1991 ist er Ensemblemitglied am Wiener Burgtheater, wo er 2006 – von der Künstlerin Christy Astuy porträtiert – auch in der Ehrengalerie verewigt wurde. 2009 wurde ihm der Titel „Kammerschauspieler“ verliehen.
Branko Samarovski wirkte in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit: Für seine Darstellung des Invaliden in Michael Hanekes Die Rebellion (1993), einer Verfilmung des Romans von Joseph Roth, erhielt er den Goldenen Kader. Beim Österreichischen Filmpreis 2017 wurde er für die „Beste männliche Nebenrolle“ in Kai Wessels Nebel im August ausgezeichnet. 2022 erhielt von der Diagonale Graz den Großen Schauspielpreis.
Bei den Salzburger Festspielen debütierte Branko Samarovski bereits 1966 in der Hofgesellschaft des Oberon und der Titania in Leopold Lindtbergs Sommernachtstraum-Inszenierung. 1970 spielte er in Hamlet, einer Inszenierung von Oskar Werner, und 1984 in Nathan der Weise in der Regie von Johannes Schaaf. Weitere Rollen waren etwa der Schriftsteller in Claus Peymanns Uraufführungs-Inszenierung von Thomas Bernhards Am Ziel (1981) und Hephaistos in Klaus Michael Grübers Inszenierung von Prometheus, gefesselt (1986). Er wirkte in Peter Steins Inszenierungen von Julius Caesar und Antonius und Cleopatra mit, ebenso spielte er die Rolle des Firs in dessen gefeierter Kirschgarten-Produktion. 1998 bis 2001 war er der Teufel im Jedermann (Regie: Gernot Friedel), 2012 in Prinz Friedrich von Homburg (Regie: Andrea Breth), 2013 im Lumpazivagabundus (Regie: Matthias Hartmann) und 2016 an der Seite von Peter Simonischek im Sturm (Regie: Deborah Warner) zu erleben.
Zuletzt war er 2021 in Salzburg als Herr Alfred in Elisabeth Naskes Kinderoper Vom Stern, der nicht leuchten konnte zu erleben.
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