Peter Phillips

Peter Phillips hat sein künstlerisches Schaffen der Erforschung und Aufführung polyphoner Werke der Renaissance gewidmet. Er studierte Renaissancemusik und sammelte erste Erfahrungen durch Dirigate bei kleineren Vokalensembles, wobei er mit Raritäten des Repertoires experimentierte.

1973 gründete er The Tallis Scholars, mit denen er bereits mehr als 2500 Konzerte gegeben und mehr als 60 Aufnahmen veröffentlicht hat. Weltweit erweckte er damit Interesse an der Polyphonie. Als Ergebnis seiner Arbeit – zu der neben Konzerten und CD-Einspielungen auch die Herausgabe neuer Editionen und das Verfassen von Artikeln zählt – wurde die Musik der Renaissance zum ersten Mal als zentraler Teil des gewöhnlich aufgeführten Repertoires klassischer Musik wahrgenommen. Eine intensive Zusammenarbeit verbindet Peter Phillips nicht nur mit den Tallis Scholars, sondern auch mit anderen spezialisierten Ensembles. Gegenwärtig arbeitet er etwa mit den BBC Singers, dem Niederländischen Kammerchor, dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor und El León de Oro (Spanien) zusammen. Darüber hinaus ist er dem Choir of Merton College, Oxford, als Schirmherr eng verbunden.

Neben seiner Karriere als Dirigent ist Peter Phillips ein bekannter Schriftsteller. 33 Jahre lang schrieb er eine regelmäßig erscheinende Musikkolumne für The Spectator. 1995 wurde er Leiter und Herausgeber von The Musical Times, der ältesten durchgehend erscheinenden Musikzeitschrift der Welt. Sein erstes Buch, English Sacred Music 1549–1649, wurde 1991 von Gimell verlegt; das zweite, What We Really Do erschien 2013. 2018 widmete BBC Radio 3 Peter Phillips und seinen Ansichten zur Renaissance-Polyphonie eine eigene mehrstündige Sendereihe.

2005 wurde Peter Phillips vom französischen Kulturminister zum Chevalier des Arts et des Lettres ernannt. Außerdem ist er Bodley Fellow des Merton College in Oxford, dessen Choir of Merton College er 2008 mitbegründete. 2021 wurde er zum Honorary Fellow des St. John’s College in Oxford ernannt.