© Archiv Salzburger Festspiele

„Was lehrte eigentlich Pir Arbab? In der Selberlebensbeschreibung Großvaters findet sich ein einziger Hinweis. Als Scheich Abu Saíd, einer der berühmtesten Sufis des elften Jahrhunderts, einmal nach Tus kam, einer Stadt im Nordosten des heutigen Irans, strömten in Erwartung seiner Predigt so viele Gläubige in die Moschee, daß kein Platz mehr blieb. ‚Gott möge mir vergeben‘, rief der Platzanweiser: ‚Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen.‘ Da beendete der Scheich die Versammlung, bevor sie begonnen hatte. ‚Alles, was ich sagen wollte und sämtliche Propheten gesagt haben, hat der Platzanweiser bereits gesagt‘, gab er zur Erklärung, bevor er sich umwandte und die Stadt verließ: ‚Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen.‘“

Navid Kermani, Dein Name

Die Salzburger Festspiele hatten von Beginn an eine außerordentliche Mission: Sinn zu stiften in einer Zeit der Krise.
Vier Reden über das Jahrhundert führen auf den 100. Geburtstag der Salzburger Festspiele hin und gehen der Frage nach, ob der Glaube an die Kraft der Kunst, von der unsere Gründerväter überzeugt waren, den Festspielen auch in einem veränderten Jetzt noch Sinn gibt. Sie beschwören die Welt von gestern, von heute und von morgen.

Reden über das Jahrhundert 2 Produktionsfotos 2020

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