[South side of Notre-Dame, Paris, during restoration]; Hippolyte Bayard (French, 1801 - 1887); Paris, France; 1847; Albumen silver print; 17.6 × 23.3 cm (6 15/16 × 9 3/16 in.); 84.XO.968.116
Ist sie denn nicht durch ihre große Intelligenz, durch einen künstlerischen Sinn … mehr gewesen als eine Interpretin — mehr als eine Ratgeberin, beinahe eine Mitarbeiterin?
Gabriel Fauré über Pauline Viardot
Pfingstfestspiele 2020

Zur Produktion

Es war Camille Saint-Saëns, der seinen Schüler, den Organisten und Komponisten Gabriel Fauré, 1872 im Hause Viardot einführte, wo er die Bekanntschaft der bedeutendsten Intellektuellen und Künstler seiner Zeit machte und sich in Marianne, eine Tochter von Pauline Viardot, verliebte. Zu dieser Zeit hatte ihn sein Mentor Saint-Saëns auch für das Amt des maître de chapelle der Pariser Madeleine empfohlen. Nach der Trennung von Marianne folgte zwar eine Schaffenskrise, Faurés Beziehung zu Pauline Viardot, die ihn weiterhin zum Komponieren ermunterte, aber blieb bestehen. 1887 begann er mit der Komposition des Requiems, das in der ersten Fassung 1888 in der Madeleine uraufgeführt wurde. Das Requiem beschäftigte ihn noch viele Jahre: 1893 erklang erstmals die Kammerorchesterfassung, 1900 wurde es für großes Orchester eingerichtet.
Ab 1838 verband Pauline Viardot und Clara Schumann eine enge Freundschaft; gemeinsam bemühten sie sich um die Aufführungvon Werken Schumanns, Chopins und Brahms’. Nachdem sich Viardot 1863 von der Bühne zurückgezogen hatte und dem Komponieren widmete, entstand in Zusammenarbeit mit Iwan Turgenjew die Kammeroper Le Dernier Sorcier, die Brahms 1869 im Salon der Viardot dirigierte. Auf Brahms’ Wunsch hin kehrte Viardot im Jahr darauf noch einmal auf die Bühne zurück, um seine Alt-Rhapsodie uraufzuführen.

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