Salzburger Festspiele Pfingsten 2020
William Henry Fox Talbot, [Leaves of Jasmine], vermutlich 1840—1842, Kalotypie © The J. Paul Getty Museum, Los Angeles
Bis zum heutigen Tage bin ich auf keine Komponistin mit einem Talent von solch magischer Kraft gestoßen!
Franz Liszt über Pauline Viardot
Pfingstfestspiele 2020

Zur Produktion

Ob in Paris, in Baden-Baden oder auf ihrem Landsitz, dem Schloss Courtavenel in Rozay-en-Brie — wo immer sich Pauline Viardot länger aufhielt, schuf sie „Gegenräume zum öffentlichen Opern- und Konzertbetrieb“ (Beatrix Borchard). Sie lud in ihren Salon, zu Matineen, Konzerten, Opernaufführungen im eigenen Gartentheater — und in kürzester Zeit avancierten diese Veranstaltungen zu musikalischen Höhepunkten im gesellschaftlichen Leben der jeweiligen Stadt. In solchem Rahmen führte sie gerne auch eigene Kompositionen auf: „Operettchen“ etwa, die in enger Zusammenarbeit mit ihrem langjährigen Weggefährten Iwan Turgenjew entstanden, russische Romanzen, französische Mélodies und sogar deutsche Lieder. „Pauline Viardot zitiert, parodiert, imitiert … Ihr ging es um Leichtigkeit, Witz, Lebendigkeit — Musik als Beziehungskunst. Der Begriff Jeux d’esprit — eigentlich gemünzt auf die abendlichen Schreibspiele im Viardot’schen Familien- und Bekanntenkreise — charakterisiert ihre Arbeit als Komponistin vielleicht am besten.“ (Borchard)
Spielerisch zeichnet auch Vivica Genaux ein vielschichtiges Bild der Musikerin Pauline Viardot und lässt — einer musikalischen Anthologie gleich — Kompositionen von Viardot auf französische, spanische, italienische, englische, deutsche und russische Texte Revue passieren.

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