© SF / Marco Borrelli

Mille regrets de vous abandonner · et d’être éloigné de votre visage amoureux. · J’ai si grand deuil et peine douloureuse
qu’on me verra vite mourir.

Tausendfaches Bedauern, dass ich dich verlassen muss · und den Anblick deines liebenden Gesichts verliere. · Ich erleide solch große Trauer und schmerzliche Qual,
dass man meine Tage als gezählt erkennen wird.

Chanson Mille regretz

PFINGSTFESTSPIELE 2022

Zur Produktion

„Gott schütze das große Sevilla, / […] möge dein Ruhm dir einen reichen Thron schnitzen / aus Elfenbein, / da Dichter und tausend andere, / angesichts deiner Glorie / das heilige Rom verlassen / zugunsten des anmutigen Sevilla“: So pries Bartolomé Torres Naharro die der Legende nach von Herakles gegründete Stadt schon zu Beginn des 16. Jahrhunderts. Sein Patriotismus war nicht zu hoch gegriffen, wenn man bedenkt, dass nicht zuletzt auf dem Gebiet der Musik ein reger Austausch zwischen Sevilla und dem päpstlichen Rom bestand.
An der Kathedrale von Sevilla hatte Cristóbal de Morales als Sängerknabe seine Laufbahn begonnen, bevor er ab 1535 ein Jahrzehnt an der Sixtinischen Kapelle angestellt war und danach als berühmter Komponist nach Spanien zurückkehrte. Seine Missa Mille regretz basiert jedoch nicht etwa auf einem Choral oder einem anderen sakralen Vorbild, sondern auf einem französischen Liebeslied, einer Lieblingsmelodie des Kaisers Karl V. Unter Morales’ Schülern ragt der „Sevillano“ Francisco Guerrero hervor, der trotz Reisen über Italien hinaus bis ins Heilige Land als Spanier wahrgenommen wurde, während Morales den Zeitgenossen beinahe als Italiener galt. Auch Guerreros Missa de la batalla escoutez fußt auf einer Chanson: Clément Janequins La Guerre. Beide Werke zählen zu den frühen Spitzenleistungen des spanischen „Goldenen Zeitalters“.

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